*Spaß im Alltag - Der kleine Anarchistenführer*

von: Jens Ullrich

Heute: Fünf Möglichkeiten, wegen groben Unfugs eingesperrt zu werden.

Kein Grund zur Panik, hier wird nicht dazu aufgefordert, nackt durch die Fußgängerzone zu laufen. (Es ist schliesslich nicht verboten ist, Leute zum Lachen zu bringen.)
Vielmehr soll hier dem kleinen Alltagsanarchisten, der mehr oder weniger injedem Menschen schlummert, näher gebracht werden, wie er sein Lebenswerk effektiver gestalten kann, frei nach dem Motto:" Anarchie ist Chaos! Wir machen das Chaos, der Rest kommt von alleine."

Fangen wir also an:

1. Operation Goldrausch

Für diesen kleinen, aber recht unterhaltsamen Gag brauchen wir eine Pfanne und etwas, was nach Gold aussieht. (Entweder man kauft sich für 10 DeutschMak ein 1/10 Unzen Nugget,man klaut was Pyrit aus der Mineraliensammlung des kleinen Bruders oder zerknüllt eine F*rr*ro Rochee-Alufolienverpackung.) Mit diesem Gerät stellt man sich nun an den naechsten Brunnen des Markt- oder Rathausplatzes und wäscht mit der Pfanne "Gold" aus der Blumenerde. Nach wenigen Minuten dürfte dann der eine oder andere Rentner mit seinem Dackel vorbeistolpern und fragen, was man denn da so mache.
Man hüpft aus dem Beet und zeigt ihm die Pfanne, die man vorher mit Pyritkrümmeln und Blumenerde präpariert hat und erzählt ihm, daß man hier durch Goldsuchen sein Studium finanziert.
Spätestens nach ner halben Stunde steckt man dann in der Klapse und hat später seinen Enkeln am Kaminfeuer was zu erzählen.

2. Operation Schilderwald

Um diesen kleinen Spaß auszuführen, brauchen wir einen Schraubenzieher, einen passenden Schraubenschlüssel und einen blauen Overall.
Mit diesem "Blaumann" bekleidet geht man dann auf die Hauptstraße und montiert Straßenschilder ab, um sie an anderer Stelle wieder aufzustellen (Lustig ist zum Beispiel ein Einbahnstrassenschild in einer Sackgasse, oder ein Tempo 100-Schild in der Spielstraße). Die Wahrscheinlichkeit, gestört zu werden, ist relativ gering, da die Teile niemandem privat gehören, also auch niemand auf sie aufpaßt, und jeder glaubt, der Kerl mit dem Overall kommt von den Stadt- oder Gaswerken oder sonst wo her.
Wer Spaß dran hat, kann auch ein kleines Formular basteln, falls doch jemand fragt, und behaupten, daß die Schilder dioxinverseucht oder AIDS-krank sind.

3. Operation Friedenstaube

Dieser Gag ist besonders einfach. Man braucht dafür nur einen Käscher(vom Gartenteich des Nachbarn) und ein Fernglas. Nun stellt man sich auf den Marktplatz und beobachtet mit dem Fernglas die (zwei Meter entfernten) Tauben. Wenn man nach zehn Minuten noch nicht angesprochen wurde, geht man auf einen Passanten (am besten die Zeugen Jehovas ("Er hat Jehova gesagt!")) zu und bittet ihn, einem zu helfen.
Man erzählt ihm, daß bei den letzten Olympischen Spielen eine der weißen Spezialzuchttauben nicht wieder zurückgekehrt ist, und sich irgendwo hier herumtreiben soll. Fordere ihn dazu auf, eine der Tauben zu fangen.
Leih ihm dafür den Käscher. Falls er Erfolg hat, zeig ihn wegen Tierquälerei an!

4. Operation Feuerteufel

Für die Operation Feuerteufel brauchen wir nur einen alten Hut, den man sich in jedem Lokal, oder für die Satanisten unter uns, auch auf dem Friedhof besorgen kann. Damit stellt man sich in einer halbwegs belebten Straße an eine Hauswand und drückt den Hut dagegen.
Jetzt spricht man einen Passanten (wie immer: am Besten einen Rentner) freundlich an, und erklärt ihm, daß man mit dem Hut einen seltenen Feuerteufel, eine kleine Echsenart, gefangen hat.
Man stellt klar, daß man schnell einen Käfig besorgen müsse und fragt ihn, ob er nicht kurz den Hut halten könnte, bis man den Käfig geholt hat. Man sollte ihn vielleicht noch warnen, daß der Feuerteufel sehr gefährlich, da giftig, sei, und er daher den Hut nicht von der Wand abheben dürfe. Außerdem könnte das Tier dann ja flüchten. Wenn man ihn dazu überredet hat, verdrückt man sich und läßt den Kerl ein paar Stunden in der Sonne stehen.

5. Operation Warteschlange

Um sich auf diese Art unbeliebt zu machen, braucht man abgesehen von einem guten Bekannten keine Hilfsmittel.
Man geht einfach zu K*isers oder zu anderen Supermärkten und stellt sich in die Warteschlange, wie immer, am Besten hinter Rentner, und beginnt mit einem angeregten Dialog mit seinem Freund. Passend wären hierbei Themen wie :"Nene, die Jugend von heute, als ich noch so jung war, war das ganz anders..." oder "Aufgrund der imperalistisch-monopolkapitalistischen Agitation ist es alsbald nötig, den Marxismus, nicht aber den Maoismus zu rekultivieren, da..." oder aber "Ozonloch! OZONLOCH!!! So ein Unsinn! Bevor wir dadurch verrecken, erwischt uns der Stickstoff! Wo nach den neusten Berichten die Luft doch schon aus mehr als 70 % Stickstoff besteht, und reiner Stickstoff absolut tödlich ist!"
Der Vordermann muß zwar zuhören, darf sich aber nicht in die Diskussion einmischen, da er damit zugeben müßte, gelauscht zu haben. Wer mag, kann die Gesichtsausdrücke auf einer Werteskala eintragen, also alles zwischen Verwirrung und Herzinfarkt.

Für all diese kleinen Freuden im Einerlei des grauen Alltags wird natürlich weder Garantie noch Haftung bei eventuellen Schäden übernommen. Als Regel für all diese Anwendungen

So, dann noch viel Spaß!
Tschuessi,
Jens